Leserbrief Zürcher Oberländer, 22.08.2018

«Jägern geht es ums Eigeninteresse» Ausgabe vom 10. August

Gerne möchte ich anhand meiner Ausbildung zum Jäger, Jagdaufseher und Nachsuchegespann zeigen, dass die im Artikel erwähnten 28 Lektionen für die Theorieprüfung plus die Schiessprüfung wirklich nur der Anfang sind.

Viele Stunden Ausbildung

Weiter als im Artikel erwähnt braucht es auch für die Schiessprüfung viele Stunden Ausbildung.

Anschliessend folgen zwei «grüne Jahre» als Jagdlehrling. In diesen Jahren standen neben den Stunden im Revier ganztägige Kurse und spannende Vorträge auf dem Programm. Monate vor der Jagdprüfung begann ich alle zwei Wochen einen Kurs zur Prüfungsvorbereitung zu besuchen. Dazwischen war Lerngruppenabend. Und viele Stunden Selbststudium.

Nach bestandener Jägerprüfung stand die Jagdaufseherprüfung an. Wieder alle zwei Wochen besuchte ich einen Kurs zur Prüfungsvorbereitung und eine Lerngruppe. Nochmals Kurse, Vorträge und Selbststudium. Nicht zu vergessen das Festigen der Treffsicherheit auf dem Schiessstand.

Nach vielen Einsätzen bei Wildunfällen (das Revier Wetzikon hat fünf Hauptstrassen und drei Bahnlinien) war klar, dass ein Hund für das Nachsuchen von angefahrenem Wild gebraucht wird. Zusätzlich zur «normalen» Hundeausbildung kam die jagdliche Welpenausbildung. Schleppen mit Fellen, Kunstfährten, wieder der Besuch von Kursen und Übungsfährten. Nebenbei absolvierte ich die Ausbildung im Wildsauengatter, damit der Hund auch für diese Gefahren gewappnet ist. Jetzt bin ich Jäger, Jagdaufseher und bilde mit meinem Hund ein geprüftes Nachsuchegespann. Wir sind für die Wildtiere und Sie 24 Stunden an 365 Tagen im Einsatz. Gratis!

Simon Egloff, Jagdaufseher Wetzikon